Vor knapp 3 Jahren hab ich mit einem letzten Beitrag über einen Blended Malt Whisky aus dem Mekka des Scotch Malt Whisky die Arbeit an meinem Blog aus den Augen verloren. Also dachte ich mir, wäre es passend den „re-launch“ mit ein paar Worten über einen Campbeltown Blended Malt zu vollziehen. Also los!
Ganz persönlich betrachtet war mein persönliches Whisky- und Spirituosentagebuch immer so gedacht, dass es in der Welt der guten Drinks viel mehr als „nur Malt“ zu entdecken gibt. Das Archiv lässt grüßen, da war jede Menge Stoff aus aller Welt mit dabei. Trotzdem gilt meine persönliche Leidenschaft dem (schottischen) Whisky. Dazu gehören auch Blends oder „undisclosed“ und sogar sehr oft auch „no-brainer-no-name“ Whiskys. Und die World Whiskys natürlich!
Wenn aber ein ganz großer Teil der Community immer nur nach Islay und Campbeltown schaut, so glaube ich, verliert man den Weitblick, um die wunderschöne Vielfalt und Qualität von schottischem Whisky auf Dauer zu genießen. Beim vorliegenden The Gauldrons Limited Cask Strength Edition steht zwar ganz groß Campbeltown drauf, dass es sich hier aber um einen Whisky aus dem Hause Springbank handeln könnte, ist eher zu bezweifeln.
Wie gerade beschrieben, natürlich ganz subjektiv betrachtet, gibt es nebenan oder fernab des Hypes auch ganz tolle Marken, Destillerien oder schlicht und einfach tolle Whiskys. Auch als Blend, ohne Alter oder aus der 2. Reihe!

Nase:
Maritim, eine feine Meeresbrise strömt aus dem Glas. Aber da sind Gewürze mit dabei, eine leichte Schärfe von weißem Pfeffer und etwas Verbranntes. Auch eine feine Honigsüße und helle Früchte lassen sich erahnen. Vielleicht Zitrone und Orange. Dezenter Rauch von nassen, angebrannten Tannenzweigen kommt hinzu .
Gaumen:
Recht würzig zu Beginn. Wieder weißer Pfeffer. Verbrannte Kohle vom Grill, mehr noch, etwas von verbranntem Fleisch. Eine durchaus bekannte dreckige maritime Note, so in etwa Motoröl oder Brackwasser. Im Hintergrund kommen wieder fruchtige, honigsüße Noten daher, nochmal gesalzene Zitronenschalen und Orangen. Die Pfefferschärfe und der nasse Nadelholzlagerfeuerrauch machen sich bemerkbar. Irgendwie so wie Scotia schmecken muss – nur ein Gedanke.
Abgang:
Mineralisch. Maritim. Würzig, leicht scharf, weniger von der Eiche als von Gewürzen, Pfeffer. Medium lang.
Kommentar:
Ein guter Beitrag für die Hausbar. Easy drinking – allerdings mit einer gewissen Schärfe und maritimem Charakter. Insgesamt ein junger Whisky. Dezent rauchig, nass-rauchig und nicht peaty wie von der benachbarten Insel.
Empfehlung:
Durchaus, aber nicht weil so günstig, sondern weil mit gewissem Charme und Charakter. Keine Bombe aber mit Wiedererkennungswert!
Spruch:
Pure blue & white ? Man weiß es nicht.
Preis:
64,90€ (10/2022-AT/DE)